Sinzig. Mit seinem bisherigen Vorsitzenden Karl-Friedrich Amendt und dem städtebaulich wichtigen Thema „Mühlenbachstraße 40“ geht der Förderverein Denkmalpflege und Heimatmuseum Sinzig in das neue Jahr. Die Mitgliederversammlung im Sinziger Schloss wählte Amendt einstimmig für weitere zwei Jahre zum ersten Vorsitzenden. Die Wahl der übrigen Vorstandsmitglieder steht erst im kommenden Jahr auf der Tagesordnung. Amendt dankte der Versammlung für das Vertrauen, merkte aber an, dass es aus gesundheitlichen Gründen offen sei, ob er die zwei Jahre werde durchhalten können. Durch kürzlich erfolgte Rücktritte gehören Schriftführer Franz Krämer und Beisitzer Thomas Jödicke dem Vorstand nicht mehr an.
In seinem Bericht erwähnte Amendt nicht nur die Veranstaltungen des Vereins im Jahr 2015 wie die Turmgespräche im Schloss und die Exkursionen, sondern auch laufende Geschäfte. Darunter waren unter anderem die zeitraubende Auseinandersetzung mit dem Amtsgericht Andernach in einer Detailfrage der Satzung und ein Schriftwechsel mit dem Landeshauptarchiv Koblenz, das allein für die Veröffentlichung einer historischen Urkunde ohne jeden Aufwand der Behörde eine Gebühr von 60 Euro verlangt. Wesentlichen Raum nahmen Aktivitäten um den Erhalt der Häuser 36 bis 40 in der Mühlenbachstraße ein – die Mitgliederversammlung sah dafür einen eine eigenständigen Tagesordnungspunkt vor
Das Geschehen im HeimatMuseum Schloss Sinzig beschrieb die tellvertretende Vorsitzende und Museumsleiterin Agnes Menacher. Im Rückblick sind dies die große Ausstellung „Kriegsende – und dann… ?, die inzwischen an fünf weiteren Plätzen zu sehen war und ab dem 25. Februar im Rathaus von Niederzissen gezeigt wird. Im Blick nach vorn ist dies die Ausstellung „Grafiken der Rheinromantik“ ab dem 22. Mai 2016. In der stadtgeschichtlichen Abteilung stehen bald Renovierungsarbeiten an, danach soll hier der Sinziger Keramik Ausstellungsraum gegeben werden. Ausdrücklich dankte Menacher dem Verein für dessen finanzielle und persönliche Unterstützung. Im vergangenen Jahr hat er unter anderem die Restaurierung zweier historischer Sessel finanziert.
Über die Initiative des Vereins zum Erhalt der Häuser Mühlenbachstraße 36 bis 40 informierte der stellvertretende Vorsitzende Matthias Röcke. Es geht um den geplanten Abriss und Neubau an einer für das Stadtbild Sinzigs sehr sensiblen Stelle. Der Verein hat darüber die Öffentlichkeit informiert und – vergeblich – versucht, mit der Investorin des Projektes und dem Projektleiter in Kontakt zu treten. Mit Bürgermester Wolfgang Kroeger hat ein konstruktives Gespräch gegeben, in dem dieser Verständnis für das Anliegen des Denkmalvereins gezeigt hat. Sobald ein konkreter Bauantrag vorliegt, will der Verein eine Unterschriftensammlung zur Meinungsbildung in der Bevölkerung starten. Die Mitglieder bat Röcke unter Beifall, argumentativ das Anliegen des Vereins zu unterstützen.
Zur 750-Jahr-Feier in Sinzig im Jahre 2017 hat der Verein bereits mit der Veröffentlichung der Broschüre „750 Jahre Stadt Sinzig … aber wann genau? und einer Urkundensammlung beigetragen. In diesem Jahr folgen ein Vortrag zur Stadtgeschichte und ein Buch zur Architektur von Sinzig, außerdem wird eine Regestensammlung (in verständliche Sprache übersetzte Urkunden) mit Bezügen zu Sinzig vorbereitet.
Die weiteren Veranstaltungen des Denkmalvereins für 2016: Führung durch die ehemalige Stadt Königsfeld (9. April), Turmgespräch zur Rheinromantik „Politik und Landschaft“ (19. Mai, drei Tage später Ausstellungseröffnung), Exkursion „Die Ausmalung der Apollinariskirche in Remagen (11. Juni), Kräuterwanderung durch den Schlosspark (16. Juni), Turmgespräch „Rheinisch und Sinziger Platt“ (30. Juni), Besuch im Technikmuseum Bad Bodendorf (11. September), Buchvorstellung „Architektur in Sinzig“ (27. Oktober, drei Tage später dazu Stadtführung), Turmgespräch „Was ist eine Stadt“ (17. November) und Eröffnung der Ausstellung „Andy Mo und Restaurant Vieux Sinzig (4. Dezember).
Text: Matthias Röcke
Foto: Denkmalverein
© Förderverein – Januar 2016
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