Römisches zum Anfassen - Erlebnistag für Kinder im Museum Sinzig

 

Sinzig. Was macht ein Archäologe? Eine spannende Frage für Kinder zwischen sechs und neun, die schon von manchen Abenteuern und Entdeckungen gehört haben. Beim Römertag für Kinder im Heimatmuseum Schloss Sinzig konnten sie selbst erfahren, wie es sich anfühlt, ein Archäologe zu sein. Zwölf Jungen und Mädchen dieser Altersgruppe waren der Einladung von Museumsleiterin Agnes Menacher gefolgt, sich einen Ferientag lang auf die Spuren der Römer zu begeben. 

 

Dabei trafen sie auch auf Gabriel Heeren, Archäologe bei der Generaldirektion Kulturelles Erbe in Koblenz und im Museum inhaltlich verantwortlich für die neue Dauerausstellung zu römischen Funden aus Sinzig "Steinbeil Ziegel Bilderschüssel - Archäologische Spurensuche an Rhein und Ahr". In Kleingruppen konnten sie den Experten nicht nur intensiv befragen, sondern auch mit ihm zusammen römische Scherben in einem präparierten Sandkasten bergen und beurteilen - eine

 Auffindungssituation, wie sie Archäologen im Beruf immer wieder erleben. 

 

Im Wechsel befassten sich die Kinder außerdem mit dem bedeutendsten Fundstück der neuen Römerausstellung, einem Pferdchen aus Ton. Friedhelm Brandau hat über Jahrzehnte römische Fundstücke im Raum Sinzig geborgen und eine Sammlung aufgebaut, die heute den breiten Grundstock der neuen Ausstellung bildet. Den Kindern berichtete er von seinen Erlebnissen bei der Schatzsuche und zeigte Original und Nachbildung der kleinen, aber bedeutenden Figur. Am Ende des Tages konnte jedes Kind  eine Nachbildung mit nach Hause nehmen. 

                                                                                         

Bei Ursula Röcke erlebten die Gruppen, wie eine römische Tunica, der bekannte römische Umhang, aussah - das geht am besten, wenn man sie selbst zuschneidet und die passenden Verzierungen auf das weiße Tuch aufbringt. Die Tunica gehörte ebenfalls zu den bleibenden Erinnerungen an diesem Tag. Angelika Schneider leitete zum Malen und Ausmalen römischer Motive an, eine intensive und gleichzeitig auch entspannende Tätigkeit.

 

Der Nachmittag war der neuen Römerausstellung gewidmet. Hier war wieder Gabriel Heeren in seinem Element, es wartete aber auch Andreas Schmickler auf die Kinder und erklärte ihnen, wie er das Modell des römischen Brennofens gebaut hatte. 

 

Das Buffetisch war mit Speisen gedeckt, die es auch bei den Römern gab - Trauben beispielsweise und nach römischem Rezept gebackenes Brot. Der Tag auf den Spuren der Römer schloss mit einem spannenden Erkundung der Kellerräume des Schlosses, wo unter anderem die nicht ausgestellten römischen Funde untergebracht sind - die Taschenlampe war dabei unverzichtbar. 

 

Die neue Dauerausstellung "Steinbeil Ziegel Bilderschüssel - Archäologische Spurensuche an Rhein und Ahr" zeigt einzigartige Funde der Ur- und Frühgeschichte sowie der Römerzeit aus dem Raum Sinzig. Ein Schwerpunkt liegt auf der römischen Keramik-Produktion. Das Museum im Schloss Sinzig (Barbarossastraße 35) ist geöffnet am Wochenende von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr sowie  donnerstags von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr, der Eintritt ist frei.

 

 


Wie suche ich richtig nach römischen Scherben? Archäologe Gabriel Heeren im Dialog mit den Kindern.  

 



Von seiner Schatzsuche erzählte Friedhelm Brandau beim Kindertag im Museum.

 



Zum Abschluss in den Schlosskeller:   Die Kindergruppe und das Betreuerteam auf der Schlosstreppe. 

  


 

Museumsleiterin Agnes Menacher begrüßt die Kinder zum Tag auf den Spuren der Römer.

 



Uschi Röcke führt in das Thema ein




 Angelika Schneider leitet die Kinder zum Malen römischer Motive an.

 



Andreas Schmickler erzählt vom römischen Brennofen uns dem römischen Geschirr.

 



 Das "römische Buffet".

 

 

Text und Fotos:   Matthias Röcke



(c) August 2023